Am Samstag, den 26.10.2019 trafen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Lichtenau mit Ihren Betreuern um gemeinsam 24 (25) Stunden miteinander zu verbringen. 

Nach dem Schema einer Berufsfeuerwehr wurde der Tag durch die Betreuer intensiv geplant, damit für alle Beteiligten Spaß, Feuerwehrwissen und Action geboten wird.

 

Pünktlich um 10:00 Uhr wurde der Berufsfeuerwehrtag mit Begrüßung und organisatorischen Punkten eröffnet und verschiedene Regeln erörtert. 

Im Anschluss daran wurden die Schlafquartiere und die Umkleideplätze für die „Einsatzkleidung“  in der Fahrzeughalle hergerichtet.

 

Gegen 11:00 Uhr waren die Jugendlichen fast nicht zu bremsen, als die Alarmierung für den ersten „Einsatz“ über die Lautsprecher hallte. Einsatz für die Jugendfeuerwehr Lichtenau. Person unter Anhänger eingeklemmt- so die Meldung. Nach eintreffen an der „Einsatzstelle“ neben dem Schützenhaus lag eine Übungspuppe unter einem Rad eines Pritschenwagens. Während mehrere Jugendliche die Straße absicherten, stellten andere Rettungsgeräte, Trage und Erste-Hilfe-Kasten bereit. Sechs weitere Jugendliche wurden eingeteilt, die Hinterachse des Anhängers mittels Hol und Wagenheber anzuheben, um die „Person“ unter dem Rad zu befreien und diese an den Rettungsdienst zu übergeben.  Nach ca. einer Stunde war der Einsatz abgearbeitet und das Material in den Feuerwehrfahrzeugen verstaut.

 

Im Anschluss an den Einsatz und die Reinigung der eingesetzten Arbeitsmittel stand ein Mittagessen und eine Pause auf dem Programm. Danach wurden die Anwesenden in drei Gruppen aufgeteilt. Während die erste Gruppe durch Haymo Hoffmann des DRK Lichtenau im Bereich ansprechen, Stabile Seitenlage und einfache Verbänden unterrichtet wurden, suchte eine weitere Gruppe einen Raum truppweise ab. Die letzte Gruppe übte mit Funkgeräten und versuchte verschiedene Geräte über Funk zu beschreiben.

 

Gegen 15:30 Uhr klingelte der Alarm-Ton zum zweiten mal. Im Bereich der Verladerampe Grauelsbaum kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Radfahrer und einem PKW. Beim eintreffen der Einsatzkräfte lag ein Fahrradfahrer am Boden – der Fahrzeugführer war leider nicht anzutreffen. Während die Straße abgesichert wurde, versorgten vier Jugendliche den Radfahrer. Weitere Einsatzkräfte durchsuchten den Damm, das Rheinvorland und verschiedene Waldstücke und fanden auch den Fahrzeugführer.

 

Gegen 17:00 Uhr fuhr die Drehleiter der Feuerwehr Rheinmünster auf das Gelände am Feuerwehrgerätehaus in Lichtenau. Nach intensiver Fahrzeugkunde und Beschreibung des Fahrzeugs konnten freiwillige mit der Drehleiter über die Dächer von Lichtenau fahren und dies aus der Vogelperspektive betrachten.

 

Nach einem Abendessen und Freizeit für die Jugendlichen ertönte der nächste Alarm gegen 20:00 Uhr. Unter dem Alarmstichwort „Rauchentwicklung in Schule“ wurde das Schulgebäude in Scherzheim angefahren. Mittels Atemschutzgeräte  (Attrappen in Leichtbau) mussten vier Jugendlich in das vernebelte Obergeschoss um zwei Personen zu finden. Die anderen Aufgaben bestanden darin Wasserversorgung aufbauen, die Einsatzstelle aus zuleuchten  und Erste-Hilfe-Material bereit zu stellen. Nach einer guten Stunden war die Übung erfolgreich absolviert und die Fahrzeug konnten im Gerätehaus wieder Einsatzbereit abgestellt werden.

 

Ein weiterer Einsatz an diesem Abend erfolgte gegen 22:30 Uhr. In Muckenschopf brannte ein Strohballen lichterloh auf einem Stoppelfeld neben dem Kindergarten. Während vier Strahlrohre aufgebaut wurden, musste natürlich auch die Straße abgesperrt und die Beleuchtung aufgebaut werden. Nachdem das große Feuer gelöscht war, wurde der „Brandherd“ mittels Wärmebildkamera auf Glutnester durchsucht und glühendes Stroh mittels Mistgabeln großflächig verteilt.

Gegen 00:00 Uhr war aber auch dieser Einsatz abgearbeitet und Offiziell zur Nachtruhe geläutet.

 

Gegen 06:00 Uhr wurden nach vielen schlaflosen Stunden und warten auf nächtliche Einsätze,  alle durch einen Alarm geweckt. „Ölspur im Bereich Seniorenheim“, so das Alarmstichwort. Durch das zähe Aufstehen und die Müdigkeit dauerte es bei diesem Einsatz ziemlich lange, bis alle Fahrzeuge einsatzbereit mit Personal besetzt waren.  Nachdem die ca. 150 m lange Ölspur (Kakao-Spur) von den Jugendlichen mittels Sägemehl ab gefegt war, wurde direkt zum Frühstück übergegangen.

 

Im  Anschluss an das Frühstück wurden Feuerwehrgerätehaus, Fahrzeuge und Fahrzeughalle intensiv gereinigt. Gegen 10:00 Uhr wurden die Jugendlichen nach 25 Stunden (bedingt durch die Zeitumstellung) ohne Unfälle und Zwischenfälle nach Hause gefahren.  Alle waren sich einig, einen solchen Tag im nächsten Jahr zu wiederholen.

 

   
© Freiwillige Feuerwehr Lichtenau